Ein ganz besonderes und unvergleichliches Erlebnis zwischen Abwertung und Stillzwang

Ich habe schon einmal im Zusammenhang mit der Diskussion um 50/50-Modelle übers Stillen geschrieben. Mit Fritzi ist das Thema Stillen lange abgehakt. Jetzt kommt es mit dem Geschwisterkind neu auf die Tagesordnung. Ich wohne mit der werdenden Mutter nicht zusammen. Zwischen uns liegen 23 Minuten mit der Straßenbahn. Möchte sie stillen, bedeutet das, dass ich das Kind in den ersten Monaten kaum mit zu mir nach Hause nehmen und es nicht bei mir schlafen kann.

Eine Mutter, die ihr Kind stillt, erfährt dafür nicht nur Anerkennung. Im Gegenteil: Oft wird das Stillen abgewertet. Von einer „modernen“ Mutter wird erwartet, dass sie schnell nach der Geburt nicht mehr „nur“ Mutter ist, sondern sich auch wieder um ihre Karriere kümmert, wieder so aussieht wie vor der Geburt und dabei noch eine möglichst gleichberechtigte Partnerschaft führt. Lange zuhause bleiben und stillen riecht immer irgendwie nach konservativem Familienbild und das wird auch über mein Umfeld hinaus nicht unbedingt als erstrebenswerter Zustand angesehen. Sich auf Care-Arbeit zu konzentrieren ist nichts, wofür Mütter automatisch gesellschaftliche Wertschätzung erhalten. Eine eigentlich mehr als verständliche Ambivalenz zwischen „Ich mag gerne für mein Kind da sein. Ich mag es mein Kind zu stillen“ und „Ich würde gerne wieder mehr Zeit für mich haben und mich gerne auch wieder mehr mit anderen Themen beschäftigen. Ich würde gerne wieder arbeiten gehen/abends ausgehen können“ wird Müttern oft nicht zugestanden. Stattdessen erfolgen Ratschläge der Sorte: „Wenn du wieder mehr Zeit für dich haben möchtest, dann musst du eben abstillen“

Genau wie es eine Abwertung der Care-Arbeit im Allgemeinen bzw. des Stillens im Besonderen gibt, gibt es auch einen Druck auf viele Mütter mit dem Kind zuhause zu bleiben und mindestens eine gewisse Zeit zu stillen. Eine Mutter, die ihr Kind schon früh in andere Hände gibt, kann für viele nur eine Rabenmutter sein. Es existiert kaum eine so genannte Zivilisationskrankheit (Allergien, ADHS, Bindungsunfähigkeit, steigende Scheidungsrate), für die nicht schon das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung von Müttern abseits des Stillens verantwortlich gemacht worden ist. Eine sehr persönliche Entscheidung, für die jede Mutter ihre eigenen Argumente hat, die niemand von außen beurteilen kann und sollte, wird auf dem Rücken der Mütter zu einer Entscheidung über Glück und Unglück der gesamten Gesellschaft überhöht.

Zwischen Abwertung und Stillzwang gibt es kaum eine Möglichkeit für Mütter sich „richtig“ zu verhalten. Dabei müsste es eigentlich gar nicht so sehr darum gehen, ob eine Mutter stillt oder nicht. Für meine Familie möchte ich viel lieber die Frage stellen: Wird das Kind von der Mutter, vom Vater oder von beiden gestillt? Wenn die Mutter unseres gemeinsamen Kindes dieses stillen möchte und das auch noch mit ihrer Brust klappt, kann das für beide (Mutter und Kind) ein ganz besonderes und unvergleichliches gemeinsames Erlebnis sein und ich kann verstehen, wenn sie nicht darauf verzichten möchte. Dann werde ich in den nächsten Wochen viel Zeit in der Straßenbahn verbringen, um die beiden zu besuchen und mit meinem Kind spazieren zu gehen, bis es wieder Hunger hat. Klappt das Stillen der Mutter mit der Brust nicht oder möchte sie das nicht (mehr), gibt es eine Alternative. Und diese Alternative ist nicht, dass das Kind damit leben muss, nicht gestillt zu werden und auf dieses besondere und unvergleichliche Erlebnis zu verzichten.

Wenn die Mutter das Kind nicht (mehr) mit ihrer Brust stillt, dann möchte ich mein Kind stillen. Was besser oder schlechter für die beteiligten Personen ist, möchte ich nicht beurteilen. Ich kann das Stillen nicht mit meiner Brust, aber ich freue mich riesig darauf, neben dem Kind zu liegen oder es in meinem Arm zu halten und es zu ernähren (egal, ob ich das jetzt stillen nenne oder nicht). Und aus meiner Erfahrung mit Fritzi weiß ich, dass das ein ganz besonderes und unvergleichliches gemeinsames Erlebnis ist.

24 Antworten

  1. Seltsam, ich habe immer den Druck stillen zu müssen, als krasser empfunden. Sogar der Besitzer meines Vertrauens-Spätis hat mich damals gefragt, ob ich denn auch stille, das müsste ich ja unbedingt, denn das hilft ja so gut gegen Krankheiten bei dem Kleinen. Ich kenne auch Frauen, die drei Monate lang komplett alle Milch abgepumpt haben, weil das Kind die Brust nicht wollte. Das ist das, was die Ärt_innen empfehlen. Und da ist echt purer Stress und Schmerzen. Ich habe den Eindruck, die derzeitige gesesellschaftliche Norm sieht vor wenigsten drei, besser noch sechs Monate zu stillen. Alles andere, also drüber und drunter wird als falsch kritisiert.

    • jochen sagt:

      hm, was jetzt in welchem milieu oder kontext wirkungsmächtiger ist, wollte ich in diesem text gar nicht analysieren. mir ging es eher darum zu sagen: „hey, ich hab total lust selbst zu stillen und das ist auch was tolles“ in der hoffnung, dass es dadurch für die mutter des kindes etwas einfacher ist, mit dem druck umzugehen, selbst stillen zu müssen bzw. sich gegebenenfalls diesem zu widersetzen, weil es dann nicht so sehr darum geht dem kind was gutes zu tun oder eben nicht, sondern dass beides irgendwie gut ist, wenn auch meinetwegen anders gut. und gleichzeitig versuche ich deutlich zu machen, dass das nicht zwangläufig mit einer abwertung des stillens durch die mutter einhergehen muss und dass das trotzdem ne tolle leistung ist, wenn sie sich dafür entscheidet.

    • Kuni sagt:

      Stefanie Lohaus kommt wohl auch aus Berlin -> Verstrauens-SPÄTI 😀
      Ja, das habe ich mir nämlich auch gedacht. In Berlins Akademiker-reichen Bezirken wird stillen durchweg befürwortet. Normal ist 4-6M. voll und meistens wird nach 8-12M. dann abgestillt. Wer nicht stillt, rechtfertigt sich gleich und wird auch mal angefeindet. Das ist natürlich echt doof, dennoch finde ich die stillen-ist-normal-Entwicklung sehr positiv. Zum besseren Gelingen könnten prof. Stillberatungen von der Krankenkasse mal übernommen werden.
      Ich wundere mich jedenfalls immer über die unterschiedlichen Grundeinstellungen verschiedener Umfelder.

      • jochen sagt:

        Hm, ich würde mich ja freuen, wenn solche persönlichen Entscheidungen nicht nach normal/nicht-normal bewertet würden.

        • Katharina sagt:

          Ich denke, da wurde der Begriff „normal“ nicht im Sinne von „gesellschaftlich anerkannt“ benutzt, sondern im Sinne von „statistischer Normalverteilung / am öftesten vorkommend“

      • Kuni sagt:

        Irgendeine Variante ist immer die „normalste“. Die, mit der man am meisten vertraut ist.
        Stillen ist aber außerdem am natürlichsten -die „normale“ Babynahrung, so wie es die Natur eingerichtet hat, dazu die gesündeste und eigentlich die praktischste (wenn denn alles gut läuft). Die kapitalistische Wirtschaft hat vor einigen Jahren, nur dem Profit zuliebe, ziemlich aggressiv versucht, das zu zerstören. Vorerst erfolgreich. Künstlich natürlich. Da wurde gesagt, Formula ist viel besser und praktischer und Muttermilch enthält Giftstoffe. Irgendwann begann die Bewegung, unterstützt von „richtiger“ Forschung, stillen wieder zurück zu holen und wieder (!) zu normalisieren und gesellschaftlich anzuerkennen.
        Für mich persönlich und für meine Umfelder ist stillen normal und Erstatznahrung ist eben die Alternative. (Alternativen zu haben ist immer gut.) Aber nicht anders herum. Hoffentlich bleibt das auch jetzt so.

      • jochen sagt:

        Normal/nicht-normal ist immer eine Bewertung. Ich möchte nicht bewerten, wie sich Eltern entscheiden, ich sehe auch nicht so klar den Unterschied zwischen „richtiger“ und „falscher“ Forschung und auch Begriffe wie „natürlich“/“künstlich“ würde ich in dem Zusammenhang nicht verwenden.

      • Kuni sagt:

        Na gut, dann basierten die Empfehlungen von vor 50 Jahren „Muttermilch enthalte Giftstoffe, Formular sei gesünder, etc.“ vielleicht gar nicht auf „falsche“ Forschung, sondern lediglich auf Gerüchte, die von Menschen erfolgreich in die Welt gesetzt wurden, die daran verdienen wollten. Heute sagt DIE Forschung, dass Muttermilch bei weitem das gesündeste ist, und gibt ganz klare Empfehlungen.
        Ich finde schon, dass man das, was Menschen seit Beginn ihrer Existenz ausnahmslos praktizierten, als „natürlich“ bezeichnen kann. Was eben nicht heißt, dass das „natürlichste“ ausnahmslos zu bevorzugen ist. Aber was Nestle und Co damals geschafft haben, war hoch-verwerfliche künstliche Manipulation. Sonst finde ich es, wie gesagt, nicht falsch, sondern richtig, dass es die Möglichkeit von Ersatznahrung gibt. Aber eben nicht um den Preis, dass man, aus eigenem Interesse, versucht das Stillen aus der Gesellschaft zu löschen. Und das war hierzulande nunmal tatsächlich der Fall.
        Abgesehen davon habe ich nichts gegen einen fürsorglichen Vater, der auch die Flasche (mit was auch immer) füttert und viel Zeit mit den Baby verbringt. Allerdings muss das Stillen nicht zwangsläufig das einig möglich Problem an der Sache sein. Meine Tochter zB hat einige Monate im ersten Jahr NUR mich akzeptiert, obwohl der Papa sehr präsent war. Er war auch beliebt, aber fast nur von meinem Arm aus. Das habe ich mir nicht ausgesucht.

      • jochen sagt:

        Ich bin kein Experte in Bezug auf die Forschung zur Muttermilch, habe aber den Eindruck, dass es nicht so eindeutig ist, dass Muttermilch das gesündeste ist.

        Ich weiß gar nicht, ob man überhaupt von so etwas wie dem „Beginn der menschlichen Existenz“ sprechen kann. Soweit ich das beurteilen kann, handelt es sich da um einen sehr großen Zeitraum. Und ob es da wirklich was gibt, was seitdem ununterbrochen überall und „ausnahmslos“ so praktiziert wurde, würde ich sehr bezweifeln. Es gab beispielsweise Epochen, in denen Frauen, die es sich leisten konnten, ihr Kind sofort nach der Geburt zu einer Amme gegeben haben. Und ich hab keine Ahnung, aber ich glaube fast, dass es schon immer (wenn auch sicherlich eher wenige) Kinder gab, die durch die Milch von Tieren ernährt wurden.

        • Katharina sagt:

          Über die Medizingeschichte des Stillens zu diskutieren wäre hier wohl mehr als OT. Karin Bergstermann hat sehr viel dazu zusammengetragen, unter anderem irgendwo auch vergleichende Mortalitätsraten von Kindern im 19. Jh., die gestillt wurden (egal ob von der Mutter oder der Amme) bzw. mit Tiermilchen ernährten Kindern. Über die wissenschaftlichen Evidenz gibt es eigentlich nichts zu diskutieren.
          Rein von der Nährstoffzusammensetzung her ist es einfach so, dass Kuhmilch für Kälbchen optimiert ist, Stutenmilch für Fohlen, Saumilch für Ferkel,…. und Muttermilch für Menschenbabys. Das macht ja irgendwie auch Sinn, oder nicht?
          Im Gegensatz zu Menschen in anderen Ländern haben wir hier das grosse Privileg, über sehr gute Ersatznahrung zu verfügen sowie sauberes Trinkwasser und hygienische Küchen für die Zubereitung. Deshalb müssen Babys, die mit der zweitbesten Ernährung aufwachsen, praktisch keine Nachteile in Kauf nehmen.
          Deshalb können wir hier überhaupt darüber diskutieren, welche Ernährungsweise denn für unser konkretes Baby aus unserer konkreten Familie overall gesehen, andere Faktoren ausser den ernährungswissenschaftlichen und hygienischen, die Beste sein könnte.
          (Und derweil wir hier noch diskutieren, sind in anderen Ländern schon wieder ein paar Tausend Babys und Kleinkinder an vermeidbaren Durchfallerkrankungen und den Folgen von Mangelernährung gestorben, weil N*stl* noch heute den Frauen erzählt, ihre eigene Milch sei unbrauchbar im Vergleich zu ihren Produkten.)

      • Kuni sagt:

        Definitiv OT. Ich finde es dennoch etwas lächerlich, SÄUGEtieren (zu denen wir im biologischen Sinne ja gehören) die Selbstverständlichkeit des Säugens absprechen zu wollen.
        Bestimmt wurden die Menschen früher in der Not kreativ. Aber, wie Katharina ja ausgeführt hat, ist künstliche Babynahrung (Ammen stillen auch) unter den falschen Voraussetzungen höchst riskant. Heute noch. 🙁
        Wenn du dir nicht sicher bist, ob Muttermilch das gesündeste Lebensmittel für ein Baby ist, dann recherchier doch ein bisschen. Du wirst schnell darauf kommen. Und die Forschung ist längt nicht abgeschlossen. Alle paar Monate werden neue erstaunlich Erkenntnisse veröffentlicht.

  2. Katharina sagt:

    Schöner Artikel!

    Ich würde gerne noch etwas anfügen, denn die Argumentation beruht meines Erachtens auf einer fehlerhaften Prämisse. Es gibt nicht nur „Stillen“ und „Nicht Stillen“ sondern Zwischenformen. Es gibt noch „Teilzeitstillen“ (Muttermilchernährung teilweise an der Brust und teilweise mit abgepumpter Muttermilch über Flasche oder Brusternährungsset) und Teilstillen/Zwiemilchernährung also teilweise Muttermilch/Stillen und teilweise Formelmilchernährung.
    Wenn Ihr Eltern Eurem Baby eine Ernährung mit Muttermilch ermöglichen möchtet (wenn gewünscht!), gäbe es also schon ein paar kreative Lösungsansätze, sobald man eine Schritt zurück geht und von dieser „Stillen geht nur ganz oder gar nicht“-Idee wegkommt.

  3. Chris sagt:

    Danke für den Artikel. Ich finde es immer wieder super zu lesen, dass du davon sprichst, dein Kind zu stillen. In zwei Monaten kommt unser (erstes) Kind, und wir, die beiden Väter und ich, möchten gern alle stillen. Sobald es (hoffentlich) mit der Brust klappt, wollen wir versuchen, eine Flaschenmahlzeit pro Tag (oder auch pro Nacht) einzuführen. Nun geistert dieser furchtbare Begriff der „Saugverwirrung“ (dass ein Wechsel zwischen Flasche und Brust das Kind überfordere) rum. Ich denke mal, der gehört weitgehend ins Reich der Mythen von stillfanatischen Beraterinnen.
    @Katharina (und andere erfahrene Eltern): Welche Erfahrungen habt ihr mit den Zwischenformen gemacht? Worauf sollten wir achten, damit es klappt?

    • Katharina sagt:

      Das kommt so sehr aufs Kind darauf an, die sind ja vom ersten Tag an richtige kleine Persönlein mit eigenem Charakter, das darf man nicht unterschätzen. Ich kenne Kinder, die waren völlig überfordert mit verschiedenen Trinkarten, und andere (darunter meiner), die waren einfach froh wenn es was zu futtern gab, egal in welcher Form.
      Ich kann deshalb keine allgemein gültigen Ratschläge abgeben, ausser: Sucht Euch Hilfe bei einer qualifizierten (und in eurem Fall vorurteilsfreien) Stillberater*in, beispielsweise von der La Leche Liga. Am besten kontaktiert sie schon vor der Geburt, um mögliche Optionen zu besprechen, die Konstellation 2 Papas + 1 Mama ist ja nicht gerade alltäglich.

      • kiraka sagt:

        Ich denke es ist kein Mythos, es kommt aber eben sehr darauf an, wie dein Kind damit umgeht … manchmal muss man das richtige Stillen auch mit dem Kind trainieren (meiner hatte nach Wachstumsschübe immer mal das Problem einer falschen Trinktechnik, was für mich Schmerzen bedeutete, da habe ich immer so oft neu angesetzt, bis es richtig war und nach einer Weile klappte es wieder auf Anhieb … bis zum nächsten Schub ^^) … so denke ich, dass man mit Geduld und Zähne zusammenbeißen, vielleicht auch aus einer Saugverwirrung zurück finden kann, daher würde ich es einfach ausprobieren … macht euch nicht verrückt, aber die Suche nach einer vernünftigen Stillberatung finde ich wirklich hilfreich und wenn man vor der Geburt schon weiß wen man direkt ansprechen kann, nimmt das Druck raus, wenn es dann wirklich nicht gleich so klappt wie geplant … ich habe in der LLL die beste Hilfe gefunden, sowohl Hebamme als auch die Frauenärztin waren nicht ansatzweise so hilfreich im Bezug auf das Stillen.

    • Anja sagt:

      Hallo Chris! Fang erst mit der Flasche an, wenn sich das Stillen voll etabliert hat. Das bekommst du mit: nicht nur dein Baby, sondern auch du weißt wie es geht und fühlst dich kompetent und sicher. Saugverwirrung ist kein Mythos. Eine Stillberaterin soll nicht werten, sondern dich in deinen Wünschen beraten. Als Mama kann ich dir sagen: Stillen ist klasse. Aber ich weiß, dass das nicht alle Mütter so sehen, und das ist vollkommen ok. Ab dem 6. Monat haben wir auch Muttermilch und Flasche gegeben. Allerdings nahm mein Baby die Flasche nur, wenn ich mindestens 5 Std außer Haus war und der Hunger zu groß wurde. Mit mir in der Nähe war mit Flasche nichts zu machen. Ich wünsche dir eine wunderschöne Baby Zeit und hoffe, bei euch klappt die Flasche problemlos!

  4. Chris sagt:

    Danke! Ehrlich gesagt habe ich gerade von der La Leche Liga das gegenteilige Bild: dass die eben stillfanatisch sind… aber da gibts sicher auch andere drunter.

    • Katharina sagt:

      Das ist was man ihnen vorwirft. So wie Alice allen Männen der Schwanz abschneiden und alle Schwulen unsere Söhne verführen wollen. Ernsthaft: Es gibt einen Unterschied zwischen einer politischen Kampagne bzw. einer Medienkampagne mit dem Ziel, das Stillen wieder zu normalisieren und der Beratungsarbeit bei den Familien im Alltag.
      Ich denke, Ihr braucht das beste Fachwissen, echtes Know-How und die besten Informationen. Die kriegt Ihr dort. Was und wieviel davon Ihr dann umsetzen möchtet, ist die Entscheidung von Euch Eltern.
      Das ist so, egal ob Ihr Euch bei der IBCL oder bei der LLL Beratung holt. Entscheiden müsst Ihr als Eltern. Und es wird nicht nur beim Stillen, sondern auch bei anderen Themen so, dass Ihr 3 Leute fragt und 5 Meinungen zu hören bekommen werden. Daraus müsst Ihr euch dann euren eigenen Weg suchen, denn es gibt kein objektives Richtig und Falsch. Deshalb ist es von mir aus gesehen wichtig, eine Person/Berater*in zu finden, die „dieselbe Sprache spricht“ wie Ihr, mit der ich Euch versteht, der ihr vertrauen könnt. Das ist wichtiger, als welcher Organisation sie angeschlossen ist. Aber auch aus dem, was diese Person Euch sagt: Nehmt nur, was für Euch stimmt, und lasst den Rest beiseite. Denn Fakt ist: Sie ist die Spezialistin fürs Stillen – und Ihr werden die Spezialist*innen für Euer Baby sein.

    • Bella sagt:

      Hey chris,
      Sicher ist die lll nicht per se stillfanatisch, doch ich gebe dir recht, dass sicher einige anhänger es sin (auch bei anderen organisationen). Eine recht undogmatische informationsquelle findest du unter http://www.stillkinder.de . Regine gresens ist wirklich gut ausgebildet, hat langjährige erfahrung und ist halbwegs undogmatisch (soweit das möglich ist, wenn man so sehr FÜR eine sache kämpft 😉 )
      In der Eltnschaft gibt es kein richtig oder falsch, nur es fühlt sich richtig oder falsch für mich an… Ich bin der meinung, das allerwichtigste ist auf sein bacuhgefühl zu hören und ihm treu zu bleiben. Natürlich darf und sollte die intuition auf einem gesunden und gut informierten verstand fußen. Ich bin sicher: ihr gebt euer allerbestes für euer baby. Das wird nicht perfekt sein, aber sicher authentisch. Und sonst gilt leider oder zum glück: learning by doing 😉
      Lg und noch eine angenehme schwangerschaft
      Bella

  5. jochen sagt:

    @Katharina und @Chris:
    Danke für eure netten Rückmeldungen. Ich war am Wochenende mit Kind beschäftigt und bin deshalb noch nicht dazu gekommen mir eure Beiträge näher anzuschauen.

    Bei Fritzi haben diese Zwischenformen nicht wirklich funktioniert. Abpumpen hat nicht geklappt bzw. bedeutete viel zusätzlichen Zeitaufwand und Stress. Muttermilch und angerührte Milch miteinander zu vereinbaren war uns auch mit zu vielen logistischen Einschränkungen verbunden: Ich hätte nur kürzere Zeit mit Fritzi alleine sein können und Fritzis Mutter musste trotzdem nachts aufstehen, um Milch abzupumpen und wegzuwerfen – das hat für uns also auch nicht gepasst. Für andere Familien könnte das aber natürlich trotzdem genau das Richtige sein.

  6. Julia sagt:

    Find den Artikel toll. Mein Mann sprach auch davon unser Kind mit der Flasche zu stillen. Leider ist die saugverwirrung oder wie auch immer das heißt kein Mythos. Meine Freundin wollte nur kurz stillen. Nicht möglich, ihr Kind verweigert jede Art von Flasche komplett und vehement. Kenne auch noch 3 andere Babys bei denen das so ist und die den abstillplänen ihrer Mamas einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Viele stilllkinder nehmen keinerlei Flasche oder Schnuller. Das ist sehr häufig so. Ich bin kein stillfan, aber das ist eine persönliche Entscheidung jedes/r einzelnen. Flaschenfüttern finde ich aber gut.

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