wieder da

Es ist viel passiert. Ich habe lange nichts geschrieben und war mit anderen Dingen beschäftigt. Nun versuche ich so langsam wieder ins Schreiben zu kommen. Und fange hier mal damit an, was sich in den letzten Monaten so verändert hat.

Seit Juni bin ich Angestellter in einem Angestelltenverhältnis. Zum ersten Mal seit vor der Geburt des großen Kindes. So richtig mit Arbeitsvertrag und fester Stundenzahl und so. In dem Beruf, den ich ursprünglich mal gelernt habe. Als Sozialpädagoge. Freiberuflich zu arbeiten, schreiben, für Lesungen und Vorträge unterwegs zu sein, war in den letzten Jahren super. Aber einen festen Betrag monatlich überwiesen zu bekommen, ist auch nicht zu unterschätzen und nimmt mir sehr viel Druck und Stress.

Ich lohnarbeite nun 21 Stunden in der Woche und zusammen mit ein paar Vorträgen und Lesungen, die für die nächsten Monate bereits feststehen, bin ich damit schon ganz gut ausgelastet. Vor den Sommerferien habe ich den neuen Job bereits angefangen und gleichzeitig noch alle anderen Aufträge abgearbeitet, die ich vorher schon angenommen hatte. Das waren harte Wochen.

Meine Kinder sind nicht mehr ganz so klein, es gibt drei Mütter, die sich mit mir um die Kinder kümmern, und ich finde es trotzdem organisatorisch nicht vorstellbar und völlig unrealistisch in absehbarer Zeit mehr als 30 Stunden zu arbeiten. Es soll Menschen geben, die so etwas schaffen. Ich gehöre definitiv nicht dazu.

Die etwas größere finanzielle Sicherheit hat dazu geführt, dass ich mich neu verliebt habe. Und er ist dann auch gleich bei mir eingezogen: Mein neuer Kühlschrank! Ich bin sehr glücklich und auch die Kinder verstehen sich gut mit ihm. Er ist sogar etwas größer als ich. In dem Zusammenhang habe ich festgestellt, dass es kein Kühlschrank-Emoji gibt. Dafür aber eine Abwrackprämie für alte Kühlschränke. Es ist ein riesiges bürokratisches Monster, ich hatte deswegen schon drei Hausbesuche von dem Träger, der für die Verteilung der Prämie zuständig ist, und Geld habe ich bisher noch nicht bekommen. Naja, dazu vielleicht ein anderes Mal noch etwas mehr.

Zwischendurch hatte ich mit den Kindern einen sehr schönen Sommer. Mit dem großen Kind war ich für ein paar Tage in Bukarest. Bei brütender Hitze. Mit beiden Kindern war ich für eine Woche an der Ostsee. Ganz ohne Kinder war ich bei der documenta in Kassel.

Jetzt geht das große Kind bereits in die dritte Klasse, das noch nicht ganz so große Kind ist in der Kita auch schon nicht mehr in der Gruppe der ganz kleinen Kinder. Ihre Mütter haben sich getrennt. Sie sind trotzdem weiterhin ihre Mütter. Wir bleiben zu dritt ihre Eltern. Auch dazu schreibe ich sicherlich irgendwann noch etwas mehr. Sie erzählt nun immer ganz viel, was sie mit welchem Elternteil gemacht hat und wir sprechen fast täglich darüber, wann sie wen wiedersieht.

Gerade habe ich die Heizung angestellt. Der Herbst kommt. Die Erkältungszeit ist schon angekommen. In der letzten Woche war ich mit dem noch nicht ganz so großen Kind in meiner eigentlich kindfreien Woche für einen Tag zuhause, weil ihre Mütter auch krank waren bzw. noch sind. Sie ist nun wieder in der Kita, dafür liegt das große Kind krank in meinem Bett, während ich diesen Text hier schreibe.

Ich werde darüber berichten, wie es mit der Vereinbarkeit von Probezeit, Herbst und zwei Kindern, die abwechselnd erkältet sind, weitergeht. Überhaupt möchte ich wieder mehr schreiben, berichten, posten. Themen gäbe es mehr als genug. Mal schauen, was als nächstes dazwischen kommt.

feels like Herbst

Ein Beitrag geteilt von Jochen König (@koenigjochen) am

3 Antworten

  1. Eva sagt:

    “…ich finde es trotzdem organisatorisch nicht vorstellbar und völlig unrealistisch in absehbarer Zeit mehr als 30 Stunden zu arbeiten. Es soll Menschen geben, die so etwas schaffen. Ich gehöre definitiv nicht dazu.“
    DANKE Jochen für diese Worte. Wenn mehr Eltern zu ihrer Belastungsgrenze stehen würden (und finanziell stehen könnten) wäre uns allen so sehr geholfen! Zu allererst den Kindern, die eine qualitativ viel bessere gemeinsame Zeit mit ihren Eltern hätten, aber auch den Eltern, die nicht nur mit jonglieren und rennen beschäftigt wären, sondern mit Leben und Familie.

  2. Willkommen zurück!
    Winkend gesendet aus der Ecke der Leute-die-mit-Kind-nicht-einmal-20-Stunden-die-Woche-hinbekommen ?

  3. Jochen, es ist schön wieder von dir zu lesen. Und ja, ich kann es mir auch gerade nicht vorstellen, mehr als 20 Stunden zu arbeiten und stecke auch gerade in einem befristeten Job als Sozialpädagoge 🙂 Du machst es genau richtig, das Leben ist zu kurz, als es für die Arbeit zu vergeuden. Du machst es richtig und ich beglückwünsche dich zu deinem Entschluss. Es ist gut zu wissen, dass regelmäßig Geld am Ende des Monats aufs Konto wandert. Und trtzdem kannst du weiter Schreiben und Vorträge halten, so wie du es magst und wie es dir und euch passt! Klasse, ich freue mich für dich! Schön, wieder von dir zu lesen! Liebe Grüße, Heiner

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