Urlaub ohne Kinder
Ich bin ohne die Kinder in den Urlaub geflogen. Bis auf ein einzelnes verlängertes Wochenende vor 2 Jahren ist es mein erster Urlaub ohne die Kinder seit über 10 Jahren. Heute Morgen habe ich mich von ihnen verabschiedet. Meine Mutter passt auf sie auf, bis die Mütter der Kinder sie wieder übernehmen.
Der Abschied war nicht so einfach. Schon gestern Abend zum Einschlafen gab es ein paar Tränen. Wir hatten eine schöne erste Osterferienwoche, auch wenn wir alle etwas krank waren. Seit Freitag ist nun meine Mutter in Berlin. Ich weiß, dass es den Kindern auch ohne mich gut geht. Wir sind schließlich auch im Alltag Profis im regelmäßigen Abschiednehmen und uns dann wieder aufeinander Freuen. Und auch wenn wir uns dieses Mal nur zwei Tage länger nicht sehen, war es doch gestern und heute etwas anders und es fühlt sich in solchen Momenten auch immer nach einer großen Verantwortung an, wenn sich die Kinder so sehr auf mich beziehen und so traurig sind, wenn ich nicht da bin.
Ich bin dennoch froh hier zu sein. Ich bin also heute nach Neapel geflogen, vom Flughafen mit dem Bus zum Hafen, von dort mit der Fähre nach Ischia und nun sitze ich hier auf der Terrasse meines Hotels mit Blick über das Mittelmeer.
In den letzten beiden Jahren habe ich zu viel gearbeitet und zu wenig Urlaub gemacht. Ich habe eine Lohnarbeit, die mir mein Grundeinkommen, meine Miete und meine Krankenversicherung bezahlt. Diese Sicherheit zu haben, ist eine große Erleichterung, aber die Arbeit nimmt auch einen nicht unwesentlichen Teil der Woche in Anspruch. Darüber hinaus arbeite ich freiberuflich als Pädagoge und ich bin unterwegs zu Lesungen, Vorträgen und Podiumsdiskussionen. Und dann sind da auch noch die Kinder. Zum Schreiben bin ich in letzter Zeit nicht wirklich gekommen.
Seit Januar habe ich meine Arbeitszeit etwas reduziert. Ich arbeite nun fest für 18 Stunden die Woche. Bis der damit zusammenhängende Stress auch etwa weniger wurde, hat es ein paar Monate länger gedauert. Die freiberufliche Arbeit kommt weiterhin noch dazu. Eigentlich hoffe ich dennoch, dass nun wieder etwas mehr Zeit übrig bleibt. Und ich habe mir fest vorgenommen, wieder mehr zu schreiben.
Um wieder etwas mehr ins Schreiben zu kommen, möchte ich in diesem Urlaub jeden Tag einen Text schreiben und hier veröffentlichen. (Das Vorhaben hier anzukündigen ist Teil des Plans, um mich selbst unter Druck zu setzen.) Dies hier ist also ein kurzer Anfang. Ich bin ganz schön müde von der Anreise, aber damit hätte es heute zumindest schonmal funktioniert. Ich freue mich auf die nächsten Tage, viel Sonne, Abstand von Berlin und neue Texte. Ich hoffe, ihr freut euch auch.
Einen schönen Urlaub dir! Und ich freue mich auf deine Texte!
Jaaaaaa!!!