Lynn ist da
Wir sind nun zu dritt, viert, fünft, sechst – je nachdem, wen wir in welcher Situation hinzu zählen. Am 24.12.2014 wurde Lynn, fünf Tage nach dem errechneten Termin, geboren. Vier Stunden saß ich im Flur der Geburtsklinik, während Cora und vor allem Marie im Kreißsaal die unermessliche Leistung vollbrachten, dieses Kind ans Tageslicht zu befördern. Etwa 20 Minuten nach der Geburt war ich im Kreißsaal, etwa eineinhalb Stunden nach der Geburt hat auch Fritzi ihre kleine Schwester kennengelernt. Allen geht es gut. Alle sind sehr aufgeregt und glücklich. Im Moment sind die beiden Kinder bei ihren jeweiligen Müttern und ich sitze im Büro und habe etwas Zeit diese Zeilen zu schreiben.
Wir sind alle nun damit beschäftigt, uns an die neue Situation und die neue Konstellation zu gewöhnen. Lynn lebt erst einmal bei Marie und Cora. Ich besuche die drei jeden Tag, trage Lynn umher, schaue ihr beim Schlafen zu und war gestern mit ihr auch schon im Schneehagel draußen unterwegs. Fritzi ist eine stolze große Schwester, hat Lynn auch schon viel auf dem Arm durch die Gegend getragen und es fällt ihr (ebenso wie mir) sehr schwer, sich nach unseren Besuchen immer wieder von Lynn zu verabschieden.
Allein in diesen kurzen Absätzen steckt viel Stoff für weitere Blogeinträge. In den nächsten Monaten werde ich dann immer mal wieder auf einzelne Aspekte und Fragen näher eingehen: Wie funktioniert unsere Co-Eltern-Patchwork-Regenbogen-Familienkonstellation? Wie entwickelt sich das Verhältnis zwischen Theorie und Praxis, also zwischen unseren Überlegungen im Vorhinein und dem, wie wir es im Alltag hinbekommen? Wie lösen wir das mit dem Stillen? Wie ist es, Lynn erst einmal nur stundenweise zu sehen? Wie geht es Fritzi damit? Wie reagiert die Umwelt auf uns? Ich bin selbst sehr gespannt…